Der 14. Prozesstag am 30.04.2025 hat wieder mit einer Zeug*innenvernahme angefangen: Geladen war eine Person, deren Personalausweis im Jahr 2019 entweder gestohlen wurde oder verloren gegangen ist. Dieser Ausweis soll später von einer im Budapest-Komplex beschuldigten Person verwendet worden sein, um eine Wohnung zu mieten und einen Arbeitsvertrag abzuschließen.
Danach wurden weitere Teile der Akte mündlich eingeführt. Die Zeug*innenvernehmung einer Budapester Supermarkt-Kassiererin vom 10.02.2023 wurde verlesen. sie soll dem angegriffenen „Tabakverkäufer von nebenan“ Zsoltan Tóth zu Hilfe geeilt sein.
Es folgte die Verlesung der Übersetzungen der Urteile aus dem Budapest Prozess von Tobi. Darin sind vermeintliche Tatabläufe und vermutete Positionen innerhalb der Gruppe detailreich ausgeschmückt. Die Verteidigung gab im Anschluss eine Stellungnahme ab, dass diese Behauptungen nicht in einer Beweisaufnahme von einem Gericht geprüft wurden und somit wenig Gewicht haben.
Nach der Mittagspause beantwortete Hanna ein paar Fragen vom Senat zu ihren persönlichen Verhältnissen. Es ging um die Finanzierung ihres Studiums, ihre Familie und den Kunstpreis den sie evtl. erhält (unser Statement dazu). Nachdem Drogen und Alkoholkonsum abgefragt worden waren, wollte eine der Richterinnen wissen, wie es mit Zucker und Kaffee aussieht. Hanna trinkt wohl manchmal Kaffee und isst auch manchmal Zucker!!! Es wurde natürlich noch nachgefragt, wie viel Kaffee sie so trinkt (mittel viel). Über diese Absurdität konnten wir alle (auch Hanna) nur lachen.
Im Anschluss wurden zwei Dokumente vom LKA Sachsen über Airbnb-Wohnungen und Finanzen verlesen und der Tag wurde früher beendet, weil im Gerichtssaal später eine „Gedenkveranstaltung zum Faschismus“ stattfindet, wie der vorsitzende Richter Stoll stolz ankündigte.
Für den übernächsten Prozesstag am 14.05.2025 sind wieder Fascho-Zeug*innen angekündigt – dieses mal ist davon auszugehen, dass sie auch erscheinen werden. Kommt zahlreich zur Unterstützung, Infos findet ihr hier!