26.03.2025 – Bericht vom 8. Prozesstag

Am 8. Prozesstag wurden weitere Identifizierungsvermerke zu insgesamt 5 Beschuldigten vorgestellt. Wie genau die Identifizierung durchgeführt wurde, blieb dabei wie schon an den Prozesstagen zuvor unklar. Zahlreiche Widersprüche und ausweichende Antworten der geladenen Cops verstärkten jedoch den Verdacht, dass zur Auswertung des 1,5 Terrabyte umfassenden Videomaterials unzulässige KI-Software genutzt wurde.

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25.03.2025 – Bericht vom 7. Prozesstag

Der siebte Prozesstag am 25.03.2025 war geprägt von Hannas eindringlicher Schilderung des demütigenden Vermessungsvorgangs, den die Verteidigung entsprechend auch beanstandete. Insgesamt wurden, an diesem Prozesstag, sechs Identifizierungsvermerke vorgestellt, wobei die Cops der SOKO LinX wieder allerhand Kreativität bewiesen, Dinge auf Fotos zu sehen, die dort auch beim besten Willen nicht zu sehen waren, dazu im folgenden mehr.

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19.03.2025 – Bericht vom 6. Prozesstag

Der 6. Prozesstag am 19.3. begann pünktlich um halb 10, Hanna betrat wieder unter Applaus den Raum. Noch bevor die Richter*innen in den Saal kamen, wurde eine Zuschauerin von einem Gerichtsbullen dazu aufgefordert, ihr T-Shirt zu bedecken. Auf dem Shirt waren die Namen und Gesichter der Ermordeten des rechten Terroranschlags am OEZ gedruckt. Weiterlesen

18.03.2025 – Bericht vom 5. Prozesstag

Der fünfte Prozesstag am 18.03.2025 glich dem dritten und vierten Prozesstag: Erneut wurden stundenlang Videos von Überwachungskameras gesichtet, sodass alle Prozessbeteiligten sich nochmals ausführlich mit dem ÖPNV in Budapest vertraut machen konnten. Hinzu kamen Videos von öffentlichen Straßen und Plätzen, einer Bar, in der die Beschuldigten gewesen sein sollen und sogar die Dashcam eines Autos. Ursprünglich war auch die Vernehmung des Faschos Támas Pál Lipták vorgesehen, der jedoch zur Enttäuschung der drei anwesenden BILD-Journalist*innen nicht erschien. Weiterlesen

12.03.2025 – Bericht vom 4. Prozesstag

Der vierte Prozesstag war wie auch der dritte Tag überwiegend geprägt von der stundenlangen Vorführung von Videos, die laut LKA Sachsen die Angreifer*innen auf ihrem Weg quer durch Budapest zeigen sollen. Davon abgesehen gab es neue Entwicklungen, die leider wenig erfreulich sind: Unter starkem Protest der Verteidigung ordnete das Gericht eine Vermessung von Hanna für den folgenden Tag an. Bei dieser soll mit fragwürdigen Methoden ein digitales 3D-Skelett erstellt werden, das dann mit Bewegungsabläufen auf Videos abgeglichen werden soll. Zudem wurde bekannt, dass der Verfassungsschutz versucht hat, an die persönlichen Daten der Besucher*innen zu kommen, die laut Verfügung des Gerichts am Ende eines jeden Sitzungstags vernichtet werden müssen. Weiterlesen

11.03.2025 – Bericht vom 3. Prozesstag

Am dritten Prozesstag gab der SOKO Linx-Cop Daniel Mathe Einblicke in die Ermittlungsarbeit und die Zusammenarbeit mit den ungarischen Behörden, bevor einer seiner Mitarbeiter das absurde Theater unter dem Motto „Die schönsten Trambahnstrecken Budapests – Teil 1“ eröffnen durfte. So wurden den ganzen restlichen Prozesstag hindurch nur Videoausschnitte gezeigt, wie sich Menschen durch Budapest bewegen – ein für alle Prozessbeteiligten (außer die sichtlich begeisterten Cops) unfassbar langweiliges Schauspiel, das den Prozess wohl immer wieder prägen wird, wenn das Gericht hierfür kein besseres Vorgehen findet. Weiterlesen

Contra la Repression – Infotour

Derzeit sitzen zahlreiche unserer Freunde und Freundinnen wegen des sogenannten „Budapest-Komplex“ in Haft. Hanna und Maja wird derzeit der Prozess gemacht. Daher ist es höchste Zeit für ein Update zum aktuellen Stand. Wo stehen wir aktuell und wie wird es weitergehen. Was wird derzeit gebraucht?

Um all diese Fragen zu beantworten hat der Solikreis Nürnberg eine Infotour organisiert. Und wir kommen auch gerne in Deine Stadt. Im Rahmen des 18.03, dem Tag der politischen Gefangenen werden wir Stationen in folgenden Städten einlegen: Weiterlesen

FREE HANNA! FREE ALL ANTIFAS! Demonstration vorm Knast und Soli-Nachmittag im Barrio Olga Benario – 15.3.2025

Für viele Antifaschist*innen weltweit sind Polizeigewalt, Anklagen, Überwachung und Isolation zur Realität geworden. Eine Realität, die sie zwingen soll, den Kampf für eine bessere Welt aufzugeben.

Auch unsere Genossin Hanna befindet sich seit mittlerweile knapp 10 Monaten in Haft – im Februar wurde sie in die JVA Stadelheim gebracht, wo ihr der Prozess gemacht wird.

Wir werden Hanna niemals alleine lassen und gehen am 15. März erneut vor die Knastmauern, um unsere Solidarität und unseren Zusammenhalt zu zeigen!

Am 15. März, dem internationalen Tag gegen Polizeigewalt und nur kurz vor dem Tag der politischen Gefangenen am 18. März, versammeln wir uns auch für alle Antifaschist*innen, die weltweit in Knästen sitzen und von ihren Familien, Freund*innen und Genoss*innen getrennt wurden.

Ab 16 Uhr findet ein Soli-Nachmittag, inkl. Briefe schreiben in den Knast, im Barrio Olga Benario statt.

Von München bis nach Budapest und über alle Grenzen hinaus! Freiheit für Hanna!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!

FREE HANNA! FREE ALL ANTIFAS!
Demonstration
15.3.2025
Um 13 Uhr vor der „Frauenabteilung“ der JVA Stadelheim
Tegernseer Landstraße Ecke Stadelheimer Straße, München

Soli-Nachmittag
15.3.2025
Ab 16 Uhr im Barrio Olga Benario
Schlierseestraße 21, München

26.02.2025 – 2. Prozesstag

Am 26.02.2025 fand der zweite Verhandlungstag statt. Wieder waren viele solidarische Menschen vor Ort und der Saal gut gefüllt. Auch zwei Zivis saßen wieder mit Knopf im Ohr hinten im Publikum.
Beinahe pünktlich wurde dann um 09.30 Uhr gestartet, beim Betreten des Gerichtssaals wurde Hanna wie auch schon vergangene Woche mit Standing Ovations begrüßt.
Hannas Anwälte kritisierten zu Beginn des Verhandlungstags, dass ein Vollzugsbeamter hinter ihnen freien Blick in ihre Laptops habe, dieser setzte sich dann weg. Dann meldete sich Hanna erstmals im Prozess zu Wort: „Es ist mir ein Anliegen, mich selbst zu äußern.“ In den darauffolgenden Minuten verlas Hanna die Erklärung zu ihren persönlichen Verhältnissen und skizzierte ihren Lebenslauf. Dabei nahm sie zunächst insbesondere Bezug auf ihre „tolle Familie“ sowie ihre Politisierung durch einen gescheiterten Abschiebeversuch eines Mitschülers in der Nürnberger Fachoberschule nach Afghanistan 2017, bei der es bei einer Blockade des Bullenwagens zu Polizeigewalt kam. So nehmen auch viele ihrer Arbeiten als Kunststudentin Bezug auf Themen wie Flucht bzw. die Abschottung der EU-Außengrenzen, Ungleichheit, Feminismus und rechte Gewalt. Auch half sie beim Ausbau eines Schiffs für die Seenotrettung und setzt sich seit vielen Jahren für eine bessere Welt für Alle ein.

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