15.07.2025 – Bericht vom 25. Prozesstag

Prozesstag beginnt mit leichter Verspätung, laut Stoll ist die U-Bahn schuld.

Auf dem Programm stehen zwei Sachverständige. Die erste ist erneut Frau Hillenbrand vom bayerischen LKA. Sie stellt ihre Videoauswertung zur Identifizierung von 7 Personen vor. Die Methodik ist bereits bekannt und ihre Ausführungen ziehen sich bis zur Mittagspause. Anhand von Merkmalen wie „Nasenflügelfurche“, „Nasenwangenfalte“, „Nasenlippenfurche“ oder „Ohrinnenschenkel“ gibt sie ihre Einschätzung dazu ab, ob die Personen im Video die verdächtigten Genoss*innen sind. Diese „Urteile“ werden bei allen wie folgt gefällt: „nicht auszuschließen“, „kann weder bestätigt noch ausgeschlossen werden“, „ist davon auszugehen, dass…“

Nach der Mittagspause ist Prof. Dr. Dirk Labudde da, der ja schon einmal von seiner Vermessungsaktion von Hanna und seinen digitalen Skeletten erzählen sollte. Er hat zwei Ergänzungsgutachten zu einer Tramhaltestelle und einer Kneipe erstellt- das bedeutet, er hat die Orte vermessen und digitale 3D Modelle erstellt. Diese vergleicht er mit dem Raum in dem er Hanna vermessen hat und versucht so darzulegen, ob sie die Person in den Videos sein könnte. Die Prozessbeteiligten haben unglaublich viele Fragen zu technischen Details seiner Methodik, er kann alles nur so halb zufriedenstellend erklären. Die Richter*innen scheinen irgendwann aufzugeben. („der Sachverständige bleibt unvereidigt und wird im allseitigen Einvernehmen entlassen. Vielen Dank nochmal. Und weiterhin viel Spaß bei Ihren Vermessungen. Auf Wiedersehen.“) Was genau Labuddes Einschätzung zu Hanna ist, ist uns irgendwie nicht klargeworden.

Ende gegen 16 Uhr. Morgen Prozessstart um 9 wegen den ungarischen Behörden.