22.05.2025 – Bericht vom 18. Prozesstag

Zum 18. Prozesstag war Zeuge Cemeliaz (phonetisch) geladen, ein Polizeibeamter aus Budapest. Er wurde zu seiner Position in der Behörde befragt, zur Bedeutung des Tag der Ehre allgemein und zum Ablauf der Geschehnisse im Februar 2023. Die Abläufe haben wir ja schon in früheren Berichten beschrieben, wir führen sie deswegen hier nicht nochmal aus. Es soll aber im Jahr 2022 bereits zwei ähnliche Angriffe rund um den Tag der Ehre gegeben haben, diese gelangten aber nicht so sehr an die Öffentlichkeit und es wurde auf einer niedrigeren polizeilichen Ebene ermittelt.

Der Zeuge klärt auf, wie sein Team an die Aufnahmen der Überwachungskameras kam: Sie sind von den Tatorten aus alle möglichen Wege abgelaufen und habe alle Kameras gecheckt. Auf die Bar „Keg“ sind sie gekommen, weil die Beschuldigten auf einer Kamera an der Kreuzung davor zu sehen gewesen sein sollen. Er bestätigte nochmal, dass es in Budapest zahlreiche Kameras gibt, von der Polizei, von der Stadt, von den Verkehrsbetrieben und von privaten Akteuren.

Es gab eine frühe Mittagspause, weil im Saal die Technik für die audiovisuelle Vernehmung der polnischen „Opfer“ überprüft werden musste, die soll nächste Woche stattfinden. Die drei Zeug*innen gaben an, nicht nach München reisen zu wollen, weil sie Angst um ihre körperliche Unversehrtheit haben und dem Senat ist der gewünschte Polizeischutz für ihren gesamten Aufenthalt zu aufwendig.

Nach der Pause wurde über DNA-Proben gesprochen. Es wurden nur auf den beschlagnahmten Gegenständen, die bei den Beschuldigten gefunden wurden verwertbare DNA Spuren gesichert, diese sollen zu dem Beschuldigten P. gehören. Finanzermittlungen hat die Budapester Polizei nicht gemacht. Auf die Frage nach der Beziehung zwischen den deutschen und den italienischen Beschuldigten antwortet der Zeuge dass die schon „irgendeine Beziehung gehabt haben werden“, niemand der Beschuldigten habe aber bisher etwas ausgesagt.
Anschließend wurde die Taxirechnung, die beim Beschuldigten T. gefunden worden sein soll von den Dolmetscher*innen vorgelesen und übersetzt als auch die Zeugenaussage vom Taxifahrer wurde verlesen.

Robert Fischers Anwältin Schneiders bekommt nur Einsicht in die Anklageschrift, Fischers Atteste und seine Vernehmungen.

Um 14:10 ist Ende.