12.03.2025 – Bericht vom 4. Prozesstag

Der vierte Prozesstag war wie auch der dritte Tag überwiegend geprägt von der stundenlangen Vorführung von Videos, die laut LKA Sachsen die Angreifer*innen auf ihrem Weg quer durch Budapest zeigen sollen. Davon abgesehen gab es neue Entwicklungen, die leider wenig erfreulich sind: Unter starkem Protest der Verteidigung ordnete das Gericht eine Vermessung von Hanna für den folgenden Tag an. Bei dieser soll mit fragwürdigen Methoden ein digitales 3D-Skelett erstellt werden, das dann mit Bewegungsabläufen auf Videos abgeglichen werden soll. Zudem wurde bekannt, dass der Verfassungsschutz versucht hat, an die persönlichen Daten der Besucher*innen zu kommen, die laut Verfügung des Gerichts am Ende eines jeden Sitzungstags vernichtet werden müssen. Weiterlesen

11.03.2025 – Bericht vom 3. Prozesstag

Am dritten Prozesstag gab der SOKO Linx-Cop Daniel Mathe Einblicke in die Ermittlungsarbeit und die Zusammenarbeit mit den ungarischen Behörden, bevor einer seiner Mitarbeiter das absurde Theater unter dem Motto „Die schönsten Trambahnstrecken Budapests – Teil 1“ eröffnen durfte. So wurden den ganzen restlichen Prozesstag hindurch nur Videoausschnitte gezeigt, wie sich Menschen durch Budapest bewegen – ein für alle Prozessbeteiligten (außer die sichtlich begeisterten Cops) unfassbar langweiliges Schauspiel, das den Prozess wohl immer wieder prägen wird, wenn das Gericht hierfür kein besseres Vorgehen findet. Weiterlesen

FREE HANNA! FREE ALL ANTIFAS! Demonstration vorm Knast und Soli-Nachmittag im Barrio Olga Benario – 15.3.2025

Für viele Antifaschist*innen weltweit sind Polizeigewalt, Anklagen, Überwachung und Isolation zur Realität geworden. Eine Realität, die sie zwingen soll, den Kampf für eine bessere Welt aufzugeben.

Auch unsere Genossin Hanna befindet sich seit mittlerweile knapp 10 Monaten in Haft – im Februar wurde sie in die JVA Stadelheim gebracht, wo ihr der Prozess gemacht wird.

Wir werden Hanna niemals alleine lassen und gehen am 15. März erneut vor die Knastmauern, um unsere Solidarität und unseren Zusammenhalt zu zeigen!

Am 15. März, dem internationalen Tag gegen Polizeigewalt und nur kurz vor dem Tag der politischen Gefangenen am 18. März, versammeln wir uns auch für alle Antifaschist*innen, die weltweit in Knästen sitzen und von ihren Familien, Freund*innen und Genoss*innen getrennt wurden.

Ab 16 Uhr findet ein Soli-Nachmittag, inkl. Briefe schreiben in den Knast, im Barrio Olga Benario statt.

Von München bis nach Budapest und über alle Grenzen hinaus! Freiheit für Hanna!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!

FREE HANNA! FREE ALL ANTIFAS!
Demonstration
15.3.2025
Um 13 Uhr vor der „Frauenabteilung“ der JVA Stadelheim
Tegernseer Landstraße Ecke Stadelheimer Straße, München

Soli-Nachmittag
15.3.2025
Ab 16 Uhr im Barrio Olga Benario
Schlierseestraße 21, München

26.02.2025 – 2. Prozesstag

Am 26.02.2025 fand der zweite Verhandlungstag statt. Wieder waren viele solidarische Menschen vor Ort und der Saal gut gefüllt. Auch zwei Zivis saßen wieder mit Knopf im Ohr hinten im Publikum.
Beinahe pünktlich wurde dann um 09.30 Uhr gestartet, beim Betreten des Gerichtssaals wurde Hanna wie auch schon vergangene Woche mit Standing Ovations begrüßt.
Hannas Anwälte kritisierten zu Beginn des Verhandlungstags, dass ein Vollzugsbeamter hinter ihnen freien Blick in ihre Laptops habe, dieser setzte sich dann weg. Dann meldete sich Hanna erstmals im Prozess zu Wort: „Es ist mir ein Anliegen, mich selbst zu äußern.“ In den darauffolgenden Minuten verlas Hanna die Erklärung zu ihren persönlichen Verhältnissen und skizzierte ihren Lebenslauf. Dabei nahm sie zunächst insbesondere Bezug auf ihre „tolle Familie“ sowie ihre Politisierung durch einen gescheiterten Abschiebeversuch eines Mitschülers in der Nürnberger Fachoberschule nach Afghanistan 2017, bei der es bei einer Blockade des Bullenwagens zu Polizeigewalt kam. So nehmen auch viele ihrer Arbeiten als Kunststudentin Bezug auf Themen wie Flucht bzw. die Abschottung der EU-Außengrenzen, Ungleichheit, Feminismus und rechte Gewalt. Auch half sie beim Ausbau eines Schiffs für die Seenotrettung und setzt sich seit vielen Jahren für eine bessere Welt für Alle ein.

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19.02.2025 – 1. Prozesstag

Der erste Prozesstag startete um 07.30 Uhr mit einer Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude mit starken Reden und Musik. Die Schlange für die Zuschauer*innen öffnete kurz vor 9 Uhr, wobei die Einlasskontrollen ewig andauerten. Drei Mitglieder der rechten Burschenschaft Danubia versuchten, sich in der Schlange anzustellen, wurden aber erfolgreich daran gehindert und wegbegleitet.

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2. Prozesstag: 26. Februar – Solidarische Prozessbegleitung

Kommt am Mittwoch zu Hannas zweitem Prozesstag und zeigt eure Solidarität. Der Prozess findet im Gericht in der JVA an der Stettnerstraße 10 statt.

Ab 08:30 gibt es eine Kundgebung vorm Gericht, um 09:30 startet der Prozess. Es ist wichtig pünktlich zu kommen, da es Einlasskontrollen gibt.

Hier gibt es noch einmal die Hinweise zur Solidarischen Prozessbegleitung.

Nachbericht zur Demonstration „Free Hanna – Wir sind alle Antifa“ am 22.02.

Nachbericht zur Demonstration am 22.02.: „Free Hanna – Wir sind alle Antifa“

Am Samstag den 22.02. waren wir mit knapp 1000 Antifaschist:innen in München auf der Straße anlässlich des Prozessauftakts gegen die Antifaschistin Hanna vor dem Oberlandesgericht in München. Fokus der Demo lag auf der Kritik am höchst repressiven Vorgehen der deutschen und ungarischen Behörden im sogenannten „Budapest-Komplex“. Sowie der Forderung nach Freiheit für Hanna, Maja, Zaid und allen weiteren Antifas. 
Hanna und den anderen Beschuldigten  wird vorgeworfen im Kontext des sogenannten Tag der Ehre in Budapest einem der größten Nazi-Aufmärsche Europas, bei welchem mitunter die Waffen-SS gehuldigt wird, Nazis angegriffen zu haben. 

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Pressemitteilung: Prozessauftakt im Budapest Komplex: Hannas Prozess startete  Heute vor dem OLG München

Pressemitteilung

Heute, am 19.02.2025, begann der Prozess gegen die Nürnberger Antifaschistin Hanna vor dem Oberlandesgericht München im Hochsicherheits-Gerichtssaal der JVA Stadelheim. Ihr wird vorgeworfen, an Auseinandersetzungen mit Neonazis in Budapest zum sog. „Tag der Ehre“ im Februar 2023 beteiligt gewesen zu sein. Die Anklageschrift der Generalbundesanwaltschaft beinhaltet dabei gefährliche Körperverletzung, Mitgliedschaft einer kriminellen Vereinigung und versuchten Mord.

Zum Heutigen Prozesstag

Bereits ab 07:30 Uhr fand vor der JVA Stadelheim eine Kundgebung in Solidarität mit Hanna und gegen die Kriminialisierung von Antifaschismus statt, an der sich ca. 150 Unterstützer*innen beteiligten. Mit ca. einer Stunde Verspätung startete der Prozess gegen 10:30 mit der Verlesung der Anklage und einer Einlassung der Verteidigung. Sie will damit auf die unsachliche und ungerechtfertigte Art und Weise reagieren, mit der die Verfolgungsbehörden – leider teilweise gefolgt vom Gericht – unsere Mandantin als besonders gefährliche Straftäterin hochstilisieren“. Weiter hieß es in der Erklärung: „Es wird verhandelt am Rande der Stadt, weit weg von einer städtischen Öffentlichkeit, schwer erreichbar. Es sieht so aus, als ob das Verfahren versteckt werden soll. Es wird unter der Erde verhandelt, Wände und Decken sind explosionssicher und über dem Parkplatz sind Drahtseile gespannt, um  Angriffe oder Befreiuungsversuche mit Hubschraubern zu verhindern. Es gibt bundesweit nur wenige solcher Orte; einer davon ist berühmt, und berüchtigt und heißt Stammheim. Hochsicherheitssäle für Terrorismusverfahren – Vor dieser Kulisse wirkt das Recht auf Privatkleidung während der Verhandlung wie Hohn. Es ist klar, welches Bild vermittelt werden soll. Unsere Mandantin ist so gefährlich, dass sie gegen sie im Gefängnis – und nicht wie in einem rechtsstaatlichen Verfahren – in einem Gerichtssaal verhandelt werden müsste. Die Vorverurteilung, die in einem Rechtsstaat eigentlich vermieden werden soll – sie ist schon da, bevor die Anklage verlesen wurde.“

Presseprecherin Alina Häusler: „Wir haben uns heute vor der JVA Stadlheim versammelt, um Hanna unsere Solidarität zu zeigen. Im Kampf gegen Faschisten stehen wir gemeinsam! Wir fordern, dass die Kriminalisierung von Antifaschismus gestoppt wird. Wir stehen auch solidarisch an der Seite der anderen Beschuldigten im Budapest-Komplex und all derer, die wegen ihrem Engagement gegen Nazis vom Staat verfolgt werden. Wir fordern, dass keiner der Beschuldigten an das rechtsautoritäre Órban-Regime ausgeliefert wird. Insbesondere im Fall von Zaid, der in Köln in Auslieferungshaft sitz, steht dies aktuell im Raum. Auch in Anbetracht seiner Fluchtgeschichte aus Syrien droht ihm in Ungarn eine menschenunwürdige Behandlung.“
Weitere Prozesstermine sind bereits veröffentlicht und werden vom Münchner Solikreis begleitet.

Rückfragen an Alina Häusler

Tel.: 0157 56501916

E-Mail: solikreis-muenchen@systemli.org

Pressemitteilung: Gerichtsprozess im Budapest-Komplex: Antifaschistin Hanna nach München verlegt

Pressemitteilung

Heute, am 18.02.2025, wurde die Antifaschistin Hanna aus der Haftanstalt Nürnberg in die JVA München Stadelheim verlegt. Ihr wird vorgeworfen, im Februar 2023 an Angriffen auf Neonazis in Budapest beteiligt gewesen zu sein. Der Prozess gegen Hanna wird am 19. Februar vor dem Oberlandesgericht in München beginnen.

Jedes Jahr um den 11. Februar versammeln sich tausende Neonazis in Budapest zum sogenannten ‚Tag der Ehre‘ um an den gescheiterten Ausbruchsversuch von Verbänden von Wehrmacht und Waffen-SS aus der belagerten Stadt zu erinnern. Die Veranstaltung hat sich zu einem der wichtigsten Vernetzungsevents von militanten Neonazis aus ganz Europa entwickelt.

Im Zuge der Proteste gegen den ‚Tag der Ehre‘ kam es 2023 zu Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und Antifaschist*innen. Infolgedessen kam es zu Festnahmen in Ungarn und verschiedenen weitere europäischen Ländern. Im Mai 2024 wurde Hanna in Nürnberg festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, gefährliche Körperverletzung, sowie versuchten Mord vor. Das Oberlandesgericht hat in einer Pressemitteilung im vergangenen Dezember bereits angedeutet, dass es eine Verurteilung für versuchten Mord für unwahrscheinlich hält. Dass die Staatsanwaltschaft dennoch an diesem Vorwurf festhält, verdeutlicht, dass die Ermittlungen der deutschen Behörden im Budapest-Komplex darauf ausgerichtet sind, die antifaschistische Bewegung als solche zu bekämpfen.

Dazu Alina Häusler, Sprecherin des Münchner Solikreis für Hanna: „Die öffentliche Hetzjagd auf die Beschuldigten im Budapest-Komplex soll alle, die sich entschlossen gegen Nazis stellen, einschüchtern und abschrecken. Die Öffentlichkeitsfahndung, der völlig überzogene Vorwurf des versuchten Mords und das Damoklesschwert der Auslieferung sollen ein Signal an alle senden, die militanten Antifaschismus für legitim und notwendig erachten. Dabei werden im Zweifelsfall auch rechtsstaatliche Prinzipien ausgesetzt, wie die illegale Auslieferung von Maja T. ans rechts-autoritäre Ungarn zeigt. In dem der Prozess gegen Hanna nicht in einem normalen Gerichtsgebäude, sondern im Hochsicherheits-Gerichtssaal der JVA Stadelheim stattfindet, wird sie in die Nähe von Terrorverdächtigen gerückt. Entschlossener Antifaschismus soll somit delegitimiert und kriminalisiert werden.“

Anlässlich der Überstellung von Hanna nach Stadelheim wird es heute Abend um 20 Uhr eine Kundgebung vor der JVA geben. Auch zum Prozessauftakt (im Sitzungssaalgebäude der JVA in der Stettnerstraße 10) am kommenden Mittwoch, den 19.2. und an weiteren Verhandlungstagen wird es Proteste vor Ort geben. Am Samstag, den 22.2., wird um 14 Uhr eine überregionale Demonstration in Solidarität mit Hanna und allen anderen Beschuldigten im Budapest-Komplex am Stachus starten. Dazu Häusler: „Am Samstag nach dem Prozessauftakt werden wir laut und entschlossen auf die Straße gehen. Eine starke antifaschistische Bewegung ist notwendiger als je zuvor. Deshalb ist es umso wichtiger, unseren Leuten im Knast und im Untergrund zu zeigen, dass wir sie niemals alleine lassen.“

Rückfragen an Alina Häusler

Tel.:                 0157 56501916

E-Mail:            solikreis-muenchen@systemli.org

Prozesstermine

Hannas Prozesstermine sind bis September angesetzt. Diese werden immer um 09:30 in der Stettnerstr. 10, dem Gerichtssaal der JVA abgehalten. Für Updates bei möglichen Veränderungen im Plan tretet unserem Telegram Channel t.me/freehanna bei.

  1. Mittwoch, 19. Februar 2025
  2. Mittwoch, 26. Februar 2025
  3. Dienstag, 11. März 2025
  4. Mittwoch, 12. März 2025
  5. Dienstag, 18. März 2025
  6. Mittwoch, 19. März 2025
  7. Dienstag, 25. März 2025
  8. Mittwoch, 26. März 2025
  9. Mittwoch, 02. April 2025
  10. Donnerstag, 03. April 2025
  11. Mittwoch, 09. April 2025
  12. Donnerstag, 10. April 2025
  13. Dienstag, 29. April 2025
  14. Mittwoch, 30. April 2025
  15. Dienstag, 13. Mai 2025
  16. Mittwoch, 14. Mai 2025
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  19. Dienstag, 27. Mai 2025
  20. Mittwoch, 28. Mai 2025
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  22. Donnerstag, 05. Juni 2025
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  24. Mittwoch, 25 Juni 2025
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  32. Montag, 15.09.2025