Über 300 Menschen auf der Kundgebung für Hanna an der JVA Nürnberg

Die heutige Kundgebung war geprägt von emotionalen Worten, kämpferischen und bestärkenden Beiträgen, aber auch von politischen Analysen und Einordnungen des Vorgehens gegen die Antifaschistin. Verschiedene Reden zeigt, wie breit vernetzt und stabil verankert Hanna in ihrem Umfeld ist und machten somit einmal mehr deutlich, dass die Anordnung der Untersuchungshaft eine rein politische Entscheidung ist.

Dem Aufruf des Solikreises zur Kundgebung für Hanna an der JVA Nürnberg folgten am heutigen Donnerstag über 300 Menschen. In verschiedenen Reden wurden auch Hannas verschiedene Lebensbereiche widergespiegelt. Die Naturfreunde berichteten von ihr als engagierter Teil ihrer Zusammenhänge und stellten auch die antifaschistische Geschichte der Naturfreunde heraus. Die Kolleginnen von Hanna schilderten den Alltag im Mops ohne die beliebte Kollegin und die Solidarität sowohl unter den Stammgästen als auch der Belegschaft. Die Omas gegen rechts bekräftigten die Notwendigkeit zum antifaschistischen Widerstand – gerade in diesen Zeiten und lobten Hanna für ihr Engagement. In der Rede der organisierten autonomie ging es vor allem darum, dass die Forderung nach einem Auslieferungsverbot zwar völlig richtig sei, Hanna aber auch hier kein neutrales Verfahren zu erwarten habe, weil der bürgerliche Staat mit all seinen Verbrechen nur sein Recht, nicht aber Gerechtigkeit kennt. Die revolutionäre Zukunft Nürnberg versicherte Hanna vor allem die bedingungslose Solidarität der jungen Menschen, ohne die der Kampf gegen Faschismus keine Zukunft haben kann. Ein Grußwort gab es von der antifaschistischen Initiative „Das Schweigen durchbrechen“. Der Vater richtete spontan ein paar emotionale und kämpferische Worte an seine Tochter: „Wir stehen hinter dir! Musikalisch wurde die Kundgebung mit Lieblingsliedern von Hanna abgerundet, aber auch mit einer abgeänderten Version des Liedes „Wir schaffen das“ von Konny, das von der Kundgebung zusammen gesungen wurde. Die Moderation machte klar, dass es Kundgebungen dieser Art so lange geben wird, bis sie Hanna endlich aus der Untersuchungshaft entlassen. Denn die Kundgebung hat einmal mehr gezeigt, dass allein die Anordnung der Untersuchungshaft bei einem so vernetzten, eingebetteten und in seinem Umfeld verankerten Menschen, eine rein politische Entscheidung ist. Und so endete die Kundgebung unter „free Hanna“ rufen und ein paar Worten an die anderen Gefangenen!

P.S. Der provokante Auftritt des AfD-Ablegers Team Menschenrechte in der Nähe der Kundgebung sei hier nur am Rande erwähnt. Mehr als 4 Leute konnten sie nicht mobilisieren und dass sie überhaupt stehen bleiben konnten, ist einzig und allein dem Polizeiaufgebot zu „verdanken“, dass das trotzige Häufchen mit gezogener Reizgas-Flasche schützte.