Start der Free Zaid Kampagne

Als Kampagne ist es unser Ziel, die Auslieferung des Antifaschisten Zaid nach Ungarn zu verhindern. Vorgeworfen wird ihm eine Beteiligung an Auseinandersetzungen mit Neonazis rund um den Tag der Ehre 2023 in Budapest. In Ungarn erwarten ihn menschenunwürdige Haftbedingungen und eine politisch-motivierte Justiz, die kein rechtsstaatliches Verfahren gewährleisten kann.
Rund um den Tag der Ehre 2023 in Budapest kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern des Neonazi-Events und vermeintlichen Antifaschist:innen. Es folgte eine europaweite Fahndung nach Beschuldigten. Diese stellten sich im Frühjahr 2025 größtenteils selbst den Behörden.

Unter ihnen ist auch der 21-jährige Antifaschist Zaid aus Nürnberg.
Seitdem warten sie auf eine Entscheidung über eine Auslieferung nach Ungarn.

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Pressemitteilung: Prozessauftakt im Budapest Komplex: Hannas Prozess startete  Heute vor dem OLG München

Pressemitteilung

Heute, am 19.02.2025, begann der Prozess gegen die Nürnberger Antifaschistin Hanna vor dem Oberlandesgericht München im Hochsicherheits-Gerichtssaal der JVA Stadelheim. Ihr wird vorgeworfen, an Auseinandersetzungen mit Neonazis in Budapest zum sog. „Tag der Ehre“ im Februar 2023 beteiligt gewesen zu sein. Die Anklageschrift der Generalbundesanwaltschaft beinhaltet dabei gefährliche Körperverletzung, Mitgliedschaft einer kriminellen Vereinigung und versuchten Mord.

Zum Heutigen Prozesstag

Bereits ab 07:30 Uhr fand vor der JVA Stadelheim eine Kundgebung in Solidarität mit Hanna und gegen die Kriminialisierung von Antifaschismus statt, an der sich ca. 150 Unterstützer*innen beteiligten. Mit ca. einer Stunde Verspätung startete der Prozess gegen 10:30 mit der Verlesung der Anklage und einer Einlassung der Verteidigung. Sie will damit auf die unsachliche und ungerechtfertigte Art und Weise reagieren, mit der die Verfolgungsbehörden – leider teilweise gefolgt vom Gericht – unsere Mandantin als besonders gefährliche Straftäterin hochstilisieren“. Weiter hieß es in der Erklärung: „Es wird verhandelt am Rande der Stadt, weit weg von einer städtischen Öffentlichkeit, schwer erreichbar. Es sieht so aus, als ob das Verfahren versteckt werden soll. Es wird unter der Erde verhandelt, Wände und Decken sind explosionssicher und über dem Parkplatz sind Drahtseile gespannt, um  Angriffe oder Befreiuungsversuche mit Hubschraubern zu verhindern. Es gibt bundesweit nur wenige solcher Orte; einer davon ist berühmt, und berüchtigt und heißt Stammheim. Hochsicherheitssäle für Terrorismusverfahren – Vor dieser Kulisse wirkt das Recht auf Privatkleidung während der Verhandlung wie Hohn. Es ist klar, welches Bild vermittelt werden soll. Unsere Mandantin ist so gefährlich, dass sie gegen sie im Gefängnis – und nicht wie in einem rechtsstaatlichen Verfahren – in einem Gerichtssaal verhandelt werden müsste. Die Vorverurteilung, die in einem Rechtsstaat eigentlich vermieden werden soll – sie ist schon da, bevor die Anklage verlesen wurde.“

Presseprecherin Alina Häusler: „Wir haben uns heute vor der JVA Stadlheim versammelt, um Hanna unsere Solidarität zu zeigen. Im Kampf gegen Faschisten stehen wir gemeinsam! Wir fordern, dass die Kriminalisierung von Antifaschismus gestoppt wird. Wir stehen auch solidarisch an der Seite der anderen Beschuldigten im Budapest-Komplex und all derer, die wegen ihrem Engagement gegen Nazis vom Staat verfolgt werden. Wir fordern, dass keiner der Beschuldigten an das rechtsautoritäre Órban-Regime ausgeliefert wird. Insbesondere im Fall von Zaid, der in Köln in Auslieferungshaft sitz, steht dies aktuell im Raum. Auch in Anbetracht seiner Fluchtgeschichte aus Syrien droht ihm in Ungarn eine menschenunwürdige Behandlung.“
Weitere Prozesstermine sind bereits veröffentlicht und werden vom Münchner Solikreis begleitet.

Rückfragen an Alina Häusler

Tel.: 0157 56501916

E-Mail: solikreis-muenchen@systemli.org

Pressemitteilung: Gerichtsprozess im Budapest-Komplex: Antifaschistin Hanna nach München verlegt

Pressemitteilung

Heute, am 18.02.2025, wurde die Antifaschistin Hanna aus der Haftanstalt Nürnberg in die JVA München Stadelheim verlegt. Ihr wird vorgeworfen, im Februar 2023 an Angriffen auf Neonazis in Budapest beteiligt gewesen zu sein. Der Prozess gegen Hanna wird am 19. Februar vor dem Oberlandesgericht in München beginnen.

Jedes Jahr um den 11. Februar versammeln sich tausende Neonazis in Budapest zum sogenannten ‚Tag der Ehre‘ um an den gescheiterten Ausbruchsversuch von Verbänden von Wehrmacht und Waffen-SS aus der belagerten Stadt zu erinnern. Die Veranstaltung hat sich zu einem der wichtigsten Vernetzungsevents von militanten Neonazis aus ganz Europa entwickelt.

Im Zuge der Proteste gegen den ‚Tag der Ehre‘ kam es 2023 zu Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und Antifaschist*innen. Infolgedessen kam es zu Festnahmen in Ungarn und verschiedenen weitere europäischen Ländern. Im Mai 2024 wurde Hanna in Nürnberg festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, gefährliche Körperverletzung, sowie versuchten Mord vor. Das Oberlandesgericht hat in einer Pressemitteilung im vergangenen Dezember bereits angedeutet, dass es eine Verurteilung für versuchten Mord für unwahrscheinlich hält. Dass die Staatsanwaltschaft dennoch an diesem Vorwurf festhält, verdeutlicht, dass die Ermittlungen der deutschen Behörden im Budapest-Komplex darauf ausgerichtet sind, die antifaschistische Bewegung als solche zu bekämpfen.

Dazu Alina Häusler, Sprecherin des Münchner Solikreis für Hanna: „Die öffentliche Hetzjagd auf die Beschuldigten im Budapest-Komplex soll alle, die sich entschlossen gegen Nazis stellen, einschüchtern und abschrecken. Die Öffentlichkeitsfahndung, der völlig überzogene Vorwurf des versuchten Mords und das Damoklesschwert der Auslieferung sollen ein Signal an alle senden, die militanten Antifaschismus für legitim und notwendig erachten. Dabei werden im Zweifelsfall auch rechtsstaatliche Prinzipien ausgesetzt, wie die illegale Auslieferung von Maja T. ans rechts-autoritäre Ungarn zeigt. In dem der Prozess gegen Hanna nicht in einem normalen Gerichtsgebäude, sondern im Hochsicherheits-Gerichtssaal der JVA Stadelheim stattfindet, wird sie in die Nähe von Terrorverdächtigen gerückt. Entschlossener Antifaschismus soll somit delegitimiert und kriminalisiert werden.“

Anlässlich der Überstellung von Hanna nach Stadelheim wird es heute Abend um 20 Uhr eine Kundgebung vor der JVA geben. Auch zum Prozessauftakt (im Sitzungssaalgebäude der JVA in der Stettnerstraße 10) am kommenden Mittwoch, den 19.2. und an weiteren Verhandlungstagen wird es Proteste vor Ort geben. Am Samstag, den 22.2., wird um 14 Uhr eine überregionale Demonstration in Solidarität mit Hanna und allen anderen Beschuldigten im Budapest-Komplex am Stachus starten. Dazu Häusler: „Am Samstag nach dem Prozessauftakt werden wir laut und entschlossen auf die Straße gehen. Eine starke antifaschistische Bewegung ist notwendiger als je zuvor. Deshalb ist es umso wichtiger, unseren Leuten im Knast und im Untergrund zu zeigen, dass wir sie niemals alleine lassen.“

Rückfragen an Alina Häusler

Tel.:                 0157 56501916

E-Mail:            solikreis-muenchen@systemli.org

Eigene Presseerklärung – Freiheit für Zaid

(Symbolphoto. Podiumskonferenz des Solikreis April 2024; Hendrik Pachinger)

Großteil der Untergetauchten stellt sich freiwillig – unter ihnen ein Nürnberger
Heute Vormittag stellten sich sieben Personen, die ebenso wie Hanna im sogenannten
„Budapest-Komplex“ verfolgt werden, den Behörden. Bis heute hatten sich die jungen Menschen dem Zugriff der Repressionsorgane entziehen können. „Die Entscheidung, sich zu stellen, ist mit Sicherheit ein schwerer Schritt für Alle gewesen.

Wir möchten als Solikreis Nürnberg betonen, dass wir gleichermaßen solidarisch sind mit denjenigen, die sich heute gestellt haben, sowie mit jenen, die es immer noch vorziehen, sich nicht in die Hände des Staates zu begeben“ sagt Alex Schmidt, Pressesprecher des „Solikreis Nürnberg“.

Was die aktuellen Entwicklungen für die Solidaritätsarbeit bedeuten, lautet die Einschätzung Schmidts wie folgt: „Gerade jetzt müssen wir unsere Anstrengungen noch erhöhen! Majas Fall zeigt, dass wir sowohl bei Hanna, aber insbesondere bei den ‚neuen‘ Inhaftierten unbedingt darauf drängen müssen, eine Auslieferung nach Ungarn zu verhindern. Das schaffen wir nicht mit Bettelei an einen Staat, der schon gezeigt hat, wie er am liebsten mit antifaschistischen Aktivist:innen verfahren würde! Wir müssen eine öffentliche Stimmung schaffen, die es den Verantwortlichen verunmöglicht, mit den Anderen so wie mit Maja umzuspringen! Eine Auslieferung an Ungarn, wo ihnen bis zu 24 Jahren Haft unter menschenunwürdigen Bedingungen drohen, muss unbedingt verhindert werden!“

Unter denjenigen, die sich heute gestellt haben, befindet auch eine Person aus Nürnberg. Schmidt dazu: „Da sich unsere Strukturen hier in Nürnberg befinden, werden wir insbesondere die Solidaritätsarbeit für unseren Genossen Zaid übernehmen. Wir werden – für den Fall, dass er in Nürnberg sitzen wird – wie bereits zuvor bei Hanna Kundgebungen vor der JVA organisieren, Öffentlichkeitsarbeit betreiben etc. Dabei werden wir natürlich auch Hanna nicht vergessen und sie mit der Unterstützung von solidarischen Menschen aus München bei ihrem Prozess nach Kräften unterstützen.“

Hausdurchsuchung und Festnahme in Nürnberg – weitere Kriminalisierung von Antifas

Am Montag, den 06.05.2024 ab 8:00 Uhr morgens fand im Nürnberger Stadtteil Gostenhof durch die Polizei eine Hausdurchsuchung statt. Anlass ist, dass die Generalbundesanwaltschaft Karlsruhe einer Antifaschistin vorwirft, Mitglied in einer kriminellen Vereinigung gewesen zu sein, welche Angriffe auf Neonazis in Budapest durchgeführt haben soll.

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Pressemitteilung Dezember 2023

Solikreis Nürnberg kritisiert Generalangriff auf antifaschistische
Bewegung – Solidaritätserklärung mit über 50 Unterstützungs-Gruppen

Am 11. Oktober wurden die Wohnungen von insgesamt 6 jungen Menschen aus Nürnberg von der Polizei durchsucht. In einem Fall wurde zusätzlich ein Büroraum durchsucht. Die Hausdurchsuchungen fanden statt, da die Generalstaatsanwaltschaft München den Betroffenen vorwirft, Mitglieder in einer kriminellen Vereinigung zu sein.

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Pressemitteilung vom 12.10.2023

Solikreis verurteilt Hausdurchsuchungen gegen mehrere nürnberger Antifaschist*innen.

Am 11. Oktober wurden mehrere Wohnungen von Antifaschist*innen in Nürnberg durchsucht. Die Generalstaatsanwaltschaft München ermittelt wegen Graffiti. Sie konstruiert eine „kriminelle Vereinigung“ und wirft den Betroffenen vor, sich positiv auf antifaschistische Aktivitäten und Antifaschismus im Generellen zu beziehen. Der Solikreis Nürnberg verurteilt dies als Angriff auf alle Menschen, die sich dem erstarkenden Rechtsruck in der Gesellschaft entgegen stellen. Weiter kritisiert der Solikreis Nürnberg die politisch motivierte Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft München. Weiterlesen